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Wie sich Uganda unter dem Druck der USA in Gefahr begab

Präsident Museveni lehnte auf Druck Washingtons russischen Treibstoff ab. Erpressung, die das ostafrikanische Land teuer zu stehen kommen könnte.

Amerikanische Erpressung hat funktioniert. Uganda musste sich zwischen Moskau und Washington entscheiden und erklärte sich bereit, positiv auf das Ultimatum des Weißen Hauses zu reagieren. Nach der Ankündigung eines Imports von russischem Treibstoff in Kampala, die Vereinigten Staaten hatten tatsächlich Druck auf Uganda ausgeübt. Auf einer Reise durch die Region sagte die amerikanische Diplomatin Linda Thomas-Greenfield, dass afrikanische Länder "russische Agrarprodukte kaufen können, darunter Düngemittel und Weizen", aber dass Washington jedes langfristige Engagement mit Russland ablehnen würde. Der Kauf von Kraftstoff fiel jedoch in diese zweite Kategorie.

Unter dem Strich hatte Washington damit gedroht, seine Uganda gewährte Finanzhilfe für Flüchtlinge und Gesundheit nach unten zu revidieren oder gar zu streichen. Ein Druckschlag, der funktionierte: Kampala erklärte sich schließlich bereit, auf das Weiße Haus zu hören, und beschloss, den Vorschlag, Treibstoff aus Russland zu importieren, abzulehnen.

Russland, ein Freund, der Uganda nichts Böses will

Eine überraschende 180°-Wende. Denn Ugandas Präsident Yoweri Museveni hat stets die Souveränität seines Landes verteidigt und seine guten Beziehungen zu Russland gelobt. Im Juli empfing er insbesondere den Chef der russischen Diplomatie, Sergej Lawrow, während dessen Reise durch den afrikanischen Kontinent. Museveni fragte dann: „Wie kannst du gegen jemanden sein, der uns nie verletzt hat? Wenn Russland Fehler macht, sagen wir es ihnen. Wenn sie keinen Fehler macht, können wir nicht gegen sie sein.“

Problem: Kampalas Entscheidung, Nein zu russischem Treibstoff zu sagen, könnte erhebliche Konsequenzen haben. Laut Africa Intelligence „sieht das Land jetzt, wie seine Reserven gefährlich sinken“. Allerdings versucht Uganda nun, nicht mehr auf ausländische Partner angewiesen zu sein. Aber es wird notwendig sein, bis 2025 zu warten, bis die Rohölproduktionsprojekte im Land gestartet werden. Bis dahin gehen die Reserven zur Neige, Uganda verbraucht 6,5 Millionen Liter Treibstoff pro Tag.

Sehr hohe Gaspreise

Im vergangenen Mai hatte das ugandische Finanzministerium angekündigt, keine Treibstoffsubventionen einführen zu wollen. Da Uganda nicht in der Lage ist, Kraftstoff in großen Mengen zu importieren, muss es jetzt Lösungen finden. Moskaus Vorteil war der von Russland angebotene Tarifplan. Allerdings spart sich Kampala mit der Seite der Amerikaner sicherlich seine Flüchtlings- und Gesundheitshilfe, muss sich aber Gedanken darüber machen, wie es seine Treibstoffe finanziert.

Wenn Uganda vor dieser Entscheidung etwa 2,5 Milliarden Barrel Rohölreserven hatte, schmelzen die Reserven wie Schnee in der Sonne. Und Kampala muss neue Importpartner finden. Es muss schnell eine Lösung gefunden werden. Denn der Druck der Bevölkerung dürfte gerade bei einer Preiserhöhung zu spüren sein. Bereits jetzt gehört Uganda zu den zehn afrikanischen Ländern mit den höchsten Benzinpreisen.

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