Am 17. Dezember finden die tunesischen Parlamentswahlen statt. Die Kampagne wurde gestern gestartet, ohne die Massen zu begeistern.
Am 17. Dezember wird die Welt den Atem anhalten, um am nächsten Tag den neuen Weltmeister zu kennen. Die Weltmeisterschaft in Katar endet am 18. Dezember. Die Tunesier kehren trotz des Ausscheidens der Adler von Karthago bereits nach Hause zurück ein historischer Sieg gegen die französische Mannschaft.
Und wie immer werden aus den 12 Millionen Tunesiern, die sich bisher als Fußballtrainer improvisiert haben, wieder Politikwissenschaftler. Denn in etwas mehr als zwei Wochen wartet eine Neuwahl auf die Bevölkerung dieses Landes, das sich an die Wahllokale gewöhnt.
Symbolisch startete am Mittwoch, an dem ein wichtiger Spieltag war, auch der Wahlkampf für die Parlamentswahlen. Den Kandidaten bleiben also zwei Wochen, um sich einen Platz in der künftigen Nationalversammlung zu sichern.
Präsident Kaïs Saïed hatte zunächst fror die Aktivitäten der Versammlung der Volksvertreter (ARP) ein, bevor Sie diesen Raum auflösen. Er musste eine neue Abstimmung organisieren, um die Abgeordneten zu wählen. Und er wählte den 17. Dezember als Symbol: Es ist der Jahrestag der Opferung von Mohamed Bouazizi, der 2010 die Revolution auslöste, und der statt des 14. Januar zum gesetzlichen Feiertag geworden ist.
Auf dem Weg zu einem neuen Enthaltungsrekord?
Für die Beobachter steht viel auf dem Spiel: Wie hoch wird die Teilnahmequote sein? Er könnte schwach sein. Umso besser für den Präsidenten der Republik, der nicht beabsichtigt, mit Hilfe von Abgeordneten zu regieren. Darüber hinaus ist es für die Wähler schwer zu verstehen, dass das Wahlsystem und die Rolle des Parlaments nicht mehr dieselbe sein werden.
Gemäß dem Verfassungsentwurf, für den die Tunesier vor einigen Wochen gestimmt hatten, wird die Versammlung tatsächlich dem guten Willen des Rates der Regionen unterliegen. Eine sehr vage Institution für die Tunesier, die sich daher auf die manchmal fantastischen Programme der tausend Kandidaten für die Parlamentswahlen verlassen werden, um ihre Wahl zu treffen.
Warum so vage in dieser Kampagne? Die Unabhängige Höhere Behörde für die Wahlen (Isie) blieb bezüglich der Wahlbedingungen sehr diskret. Nur wenige wissen genau, was sie am 17. Dezember tun werden. Aber eines ist sicher: Diese Parlamentswahlen dürften kein strahlender Erfolg werden. Am Tag nach der Bekanntgabe der Ergebnisse nehmen die 161 Abgeordneten ihren Platz in einer derzeit sehr leeren Versammlung ein. Und dann werden die ersten politischen Schlussfolgerungen gezogen.
Die Tunesier beschäftigen sich derweil lieber mit Fußball und dem Erfolg der Adler von Karthago gegen Frankreich. Es sollte vermieden werden, über Politik zu sprechen...