Der Präsident von Gabun hat seine Nachfolge nicht vorbereitet und sollte logischerweise für seine eigene Wiederwahl im Jahr 2023 kandidieren.
2023 hätte das Jahr der Nachfolge werden können. Ali Bon Ondimba hatte laut Beobachtern des gabunischen politischen Lebens den Boden für seinen Sohn Noureddin Bongo Valentin bereitet. Der Sohn des gabunischen Präsidenten war zum Generalkoordinator für Präsidentschaftsangelegenheiten ernannt worden, was ihn faktisch zum natürlichen Erben der Familie machte. Zumal es von der First Lady Sylvia Bongo weithin unterstützt wurde. Aber Noureddin Bongo Valentin wurde schließlich von seinem Posten entlassen.
Die Regierungspartei hat sich daher entschieden, dem scheidenden Präsidenten endlich ihr Vertrauen zu schenken. Es ist Ali Bon Ondimba, der für eine neue Amtszeit kandidiert. Eine Entscheidung, die vor einem Jahr unmöglich schien: Der gabunische Präsident war Gerüchten zufolge in einem sehr ernsten Gesundheitszustand. Seine politische Bilanz war zudem umstritten. Tatsache bleibt, dass er logischerweise bei den nächsten Präsidentschaftswahlen, die auch Gelegenheit bieten werden, Parlaments-, Kommunal- und Senatswahlen zu organisieren, auf seinen Posten zurückkehren sollte.
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Wenn er noch keinen zweiten Platz hat, regiert Ali Bongo alleine. Mit einem Gegner vor ihm, der immer noch zu schwach und desorganisiert ist, um ihn schlagen zu können. Und auch das Lager der Macht bereitet den Boden. Ein günstiger Grund für eine Wiederaufnahme von Funktionen, die auch im Falle eines Streits an der Wahlurne ohne Chaos ablaufen würden.
Ziel: Null Gewalt nach den Wahlen
Tatsächlich hat die gabunische Regierung Ende Dezember eine Idee auf den Weg gebracht: eine Kampagne zum Thema „Null Bruch im Jahr 2023“ zu starten. Ziel ist es, Gewalt nach den Wahlen zu vermeiden, wie sie das Land bereits erlebt hat. Eine Möglichkeit, dies zu verhindern: Der Sohn von Omar Bongo wird seinen Sitz als Präsident wiedererlangen, was auch immer die Opposition sagt.
Inzwischen ordnet sich alles: Das Verfassungsgericht soll alle Wahlbefugnisse auf das gabunische Wahlzentrum (CGE) übertragen und neue Mitglieder ernennen. Auch Ali Bongo will ein maßgeschneidertes Wahlgesetz, um zu verhindern, dass Dissidenten ihn in den Schatten stellen. Die Demokratische Partei Gabuns (PDG) sollte daher erneut einen Sieg bei den Präsidentschaftswahlen erleben.
Aber für Bongo verspricht 2023 weniger schwierig zu werden. Nach seiner möglichen Wiederwahl muss der Präsident unbedingt zusammenstehen, handeln und sich vor allem auf die Zukunft vorbereiten. Ohne einen Delphin wird er wahrscheinlich Eifersüchteleien schüren und die politische Situation noch fragiler machen als heute.