Die Mauretanier wählten am Samstag ihre Abgeordneten, Regionalräte und Bürgermeister. Eine Wahl, die relative Begeisterung, vor allem aber einige Kritik hervorrief.
Während die internationale Gemeinschaft gestern den Blick auf die türkische Präsidentschaftswahl gerichtet hatte, fand am Tag zuvor eine weitere Abstimmung statt, dieses Mal in Mauretanien. Nach Angaben der Unabhängigen Nationalen Wahlkommission (Céni) verliefen die Parlaments-, Regional- und Kommunalwahlen in einem ruhigen Klima mit einer Beteiligungsquote von nahezu 60 %.
Doch auf politischer Seite hat die Opposition bereits die Ergebnisse der ersten Moughataas, der Unterteilungen der Wilayas, angefochten, die im öffentlichen Fernsehen bekannt gegeben wurden. Die CENI forderte daher umgehend die Wähler dazu auf, zu akzeptieren, dass Beobachter den Einsätzen beiwohnen könnten.
Doch Transparenz wird die Parteien nicht beruhigen, die Zwischenfälle während der Abstimmung bedauern. Nach Angaben der Regierungspartei El Insaf konnten die Wähler ihr Wahllokal nicht finden, das ohne Vorwarnung verlegt worden war. Auch die Tatsache, dass die Wahl allgemein ist, stand im Mittelpunkt der Kritik: Stimmzettel für die Parlamentswahlen sind verschwunden. Doch was die Gemüter besonders beeindruckt hat, ist die Weigerung, den Vertretern mehrerer Parteien den Verlauf der Wahl beobachten zu lassen.
Das CENI hat sich daher schnell angepasst. Durch die Entlassung der Beobachter, aber auch durch die Verlängerung der Öffnungszeiten bestimmter Wahllokale, wenn diese am frühen Abend schließen sollten. RFI gibt sogar bekannt, dass mehrere Büros an diesem Sonntagmorgen wieder geöffnet haben, um die Abstimmung am Samstag abzuschließen.
Die Kritik an der Regierungspartei wurde von mehreren Oppositionsparteien wie Tawassoul oder der RAG-Sawab-Koalition geteilt. Ihrer Meinung nach handelt es sich jedoch um ein Manöver des Präsidenten, das darauf abzielt, die Ergebnisse ihrer jeweiligen Formationen zu verschlechtern.
Trotz der Verzögerungen bei der Abstimmung und damit bei der Auszählung sollten wir die Ergebnisse am Montag erfahren. Es bleibt nun abzuwarten, ob Mohamed Ould Cheikh el-Ghazouani wie erhofft von einer großen Mehrheit in der Versammlung profitieren wird.