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Gabun und Togo werden bald Mitglieder des Commonwealth

Am 24. Juni werden Gabun und Togo in das Commonwealth aufgenommen. Vor allem ein symbolischer Akt. Aber diese beiden Länder verlassen sich stark auf ihre Mitgliedschaft in der Organisation.

Anfang des Jahres kündigte Ali Bongo Ondimba einen „großen geopolitischen Wendepunkt durch die Notwendigkeit an, einem anderen multikulturellen Raum in einer globalisierten Welt anzugehören“. Der Präsident von Gabun erwähnte dann den Antrag seines Landes auf Mitgliedschaft im Commonwealth. Ein Prozess, der Zeit brauchte: Am 24. Juni, während des Gipfeltreffens der Staatsoberhäupter in Kigali, Ruanda, soll laut Africa Intelligence auch Gabun aufgenommen werden, das seit Jahren einen Platz in der britischen Organisation anstrebt.

Für Togo hingegen ging es deutlich schneller. Am 22. April verabschiedete die Nationalversammlung des kleinen westafrikanischen Landes eine Resolution, die „ihre Unterstützung für Togos Beitrittsprozess zum Commonwealth zum Ausdruck bringt“. Denn Ali Bongos Herangehensweise inspirierte offenbar Faure Gnassingbé. Auch Togo wird nächste Woche aufgenommen.

Zwei Mitgliedschaften, die Fragen aufwerfen: Wenn Togo eine eher ursprüngliche Kolonialgeschichte hat – ein ehemaliges deutsches Protektorat, das von Frankreich und Großbritannien gemeinsam besetzt wurde – hat Gabun wenig mit dem britischen Empire zu tun. Wie dem auch sei, heute haben diese beiden französischsprachigen Länder beschlossen, sich dem Commonwealth zuzuwenden. Wenn sie die Frankophonie nicht verlassen, senden Libreville und Lomé dennoch eine ziemlich klare Botschaft nach Paris: Frankreich strahlt nicht mehr so ​​sehr wie früher und sie wollen sich dem englischsprachigen Raum öffnen.

Kulturelle Veränderungen in Sicht?

Welche Vorteile werden Gabun und Togo aus ihrer am 12. Juni angenommenen Mitgliedschaft im Commonwealth ziehen? Tatsächlich sollte dies nichts in Bezug auf wirtschaftlichen Austausch oder Zollsenkungen bringen. Diese beiden Mitgliedschaften haben vor allem symbolischen Charakter: Für den ivorischen Politologen Sylvain Nguessan „konnte sich bisher keine französischsprachige Kolonie entwickeln, im Gegensatz zu den angelsächsischen Ländern, die ein wenig abheben konnten“. Und wenn das Commonwealth es nicht ermöglicht, Handelsabkommen abzuschließen, wird es zweifellos interessant sein zu sehen, wie sich Gabun und Togo nach ihrem Beitritt zur Organisation entwickeln werden.

Das Commonwealth ist ein Markt mit mehr als 2 Milliarden Verbrauchern. Trotz des Fehlens von Zollmöglichkeiten wird die englische Sprache es den beiden Ländern ermöglichen, andere Märkte zu erreichen. Togo hingegen beteuert klar, es wolle „eine internationale Anerkennung einer historisch-politischen Erneuerung“. Politisch könnte dies also das Verhältnis zu den beiden neuen Mitgliedsländern verändern.

Aber wenn es unmittelbare Auswirkungen geben soll, werden sie zweifellos kultureller Natur sein: Ali Bongo träumt davon, dass Englisch zu einer der meistgesprochenen Sprachen in Gabun wird. Er möchte, dass die Sprache Shakespeares von der Grundschule an erlernt wird.

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