Saudi-Arabien erwägt, seine Bewerbung um die Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2030 aufzugeben. Ein Segen für Marokko, das seine Bewerbung neben Spanien und Portugal eingereicht hat.
Im Jahr 2010 war Afrika Gastgeber der ersten Weltmeisterschaft überhaupt. Sie fand in Südafrika statt und Pretoria gewann nach intensiver Lobbyarbeit. Nach den Weltmeisterschaften in Europa und Asien und vor Südamerika sollte es Afrika ehren.
„Wenn mehrere afrikanische Länder ihr Interesse an der Veranstaltung bekundeten, waren Marokko und Südafrika die beiden ernsthaftesten afrikanischen Kandidaten, zwischen denen man sich entscheiden konnte“, schrieb Thierry Vircoulon damals. Am Ende siegte Südafrika dank seiner Lobbyarbeit und seiner Kampfeslust, aber auch dank seiner nachgewiesenen Erfahrung bei großen Sportmeisterschaften.“ Denn Pretoria war bereits 1995 und 2003 Austragungsort der Rugby- und Cricket-Weltmeisterschaften.
Marokko scheint noch nicht sein letztes Wort gesagt zu haben. Es ist kein Geheimnis: Das Cherifian-Königreich hat sich als Gastgeber für CAN 2025 positioniert, einst Guinea versprochen, würde sich aber auch als eines der Gastgeberländer der Weltmeisterschaft 2030 sehen. Tatsächlich hat sich Rabat mit Spanien und Portugal zusammengetan, um die Weltmeisterschaft auszurichten, die in sieben Jahren stattfinden wird.
Südamerikanische Länder im Hinterhalt
Hatte Marokko eine Zeit lang geglaubt, dass seine Chancen angesichts der konkurrierenden Kandidaturen Saudi-Arabiens, Griechenlands und Ägyptens schwinden würden, so scheint nun alles günstig für das Königreich zu sein. Riad hätte tatsächlich beschlossen, seine Kandidatur aufzugeben und das Trio Marokko-Spanien-Portugal an der Organisation der Weltmeisterschaft festzuhalten.
Für den saudischen Kronprinzen ist von einer Niederlage keine Rede. Allerdings schien die Kandidatur der beiden europäischen Länder und Marokkos die Nase vorn zu haben. Insbesondere weil Katar, ein Nachbar des saudischen Königreichs, gerade seine Weltmeisterschaft ausgerichtet hat und die FIFA kaum von ihrem Prinzip des Kontinentwechsels abweicht. Auch Ägypten schien zunehmend zurückhaltend zu sein, seine Kandidatur vorzulegen. Riad könnte sich daher, um einen Gesichtsverlust zu vermeiden, für 2030 zurückziehen und versuchen, an der Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2034 festzuhalten.
Es bleibt abzuwarten, ob Marokko einen seiner Träume verwirklichen kann. Denn trotz eines leichten Vorsprungs will der südamerikanische Kandidat, bestehend aus dem Quartett Argentinien-Uruguay-Chile-Paraguay, den Spielverderber spielen. Die Namen der organisierenden Länder werden während des FIFA-Kongresses im September 2024 bekannt gegeben.