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Catherine Colonna am Quai d'Orsay, gute Nachrichten für Afrika?

Catherine Colonna, die anstelle von Jean-Yves Le Drian ins französische Außenministerium berufen wird, wird sich mit afrikanischen Fragen und insbesondere mit der malischen Frage befassen müssen.

Die Reaktionen sind einhellig: Ausschiffung am Quai d'Orsay, Jean-Yves Le Drian ist nicht mehr französischer Außenminister. Und das freute Beobachter, die in François Hollandes ehemaligem Verteidigungsminister eines der Rädchen der neuen „Françafrique“ sahen. Mit dem Abgang von Le Drian vom Quai d’Orsay nach der Ernennung der neuen Regierung von Emmanuel Macron, der neu wiedergewählt wurde, endet auch ein Symbol: Der Bretone war insbesondere die Speerspitze der Serval-Operation in Mali. Mit dem Abzug der französischen Soldaten schließt sich also der Kreis.

Es ist daher Catherine Colonna, die Le Drian ersetzt. Ehemalige Beigeordnete Ministerin für europäische Angelegenheiten, war sie bis heute Botschafterin Frankreichs in London. Mit der Ernennung ihrer Außenministerin reagiert die neue Premierministerin Élisabeth Borne auf Emmanuel Macrons Wunsch, die Diplomatie wieder in den Mittelpunkt des internationalen Spiels zu stellen. Als ehemalige Sprecherin der Präsidentschaft unter Jacques Chirac reiste sie oft mit ihm über den Kontinent. Aber vor allem in der ukrainischen Akte wird der Sechzigjährige erwartet.

Die Sahel-Akte, nicht wirklich eine Priorität?

Und über Afrika? Der Abgang von Jean-Yves Le Drian ist für Catherine Colonna vor allem eine Gelegenheit, die afrikanischen Teams am Quai d'Orsay zu wechseln. Laut Africa Intelligence hat die Ministerin gerade ihr Kabinett zusammengestellt, das von Emmanuel Puisais-Jauvin anstelle von Nicolas Roche geleitet wird. Für Afrika hat sich Catherine Colonna eine andere Frau ausgesucht: Nadia Fanton. Letzterer war bis heute stellvertretender Direktor für das südliche Afrika und den Indischen Ozean im Außenministerium.

Arnaud Suquet, der Vorgänger von Nadia Fanton, wird seinen Posten aufgeben, um sich der französischen Botschaft in Kenia anzuschließen. Nadia Fanton ging durch die französische Botschaft in Burkina Faso oder sogar durch das Afrika-Team in Paris bei den Vereinten Nationen. Es genügt zu sagen, dass der Diplomat den Kontinent kennt.

Es bleibt abzuwarten, wie die französische Politik nach Le Drian in Afrika aussehen wird. Paris muss nun die Beziehungen zu mehreren Ländern erneuern, beginnend mit Mali. Eine schwierige Mission für Frankreich. Zumal die Bedeutung der russisch-ukrainischen Akte dazu führt, dass Afrika nicht Emmanuel Macrons oberste Priorität ist. Der Beweis: Laut Africa Intelligence ist derzeit keine Reise auf den afrikanischen Kontinent geplant. Und wenn sich Nadia Fanton mit Afrika auskennt, ist sie nicht so an Präsidentenpaläste gewöhnt wie Jean-Yves Le Drian.

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